Zeltlager 2014 in Berngau
Eine Zeitreise in die Oberpfalz
29.7.2014 bis 5.8.2014
Am 29. Juli war es endlich wieder so weit: das Minis-Zeltlager 2014 konnte beginnen – trotz einiger größerer Last-Minute-Probleme: am 27. Juli, also einen Tag bevor wir Leiter schon mal zum Aufbauen gefahren sind, ist wegen starker Regenfälle und eines defekten Rückstauventils der Keller unseres Pfarrheimes vollgelaufen. Vor dem anstrengend Aufbautag hatten wir also erst einmal bis 2 Uhr nachts alle Hände voll zu tun, den Keller wenigstens notdürftig wieder trocken zu legen. Außerdem plagten uns noch einige Unwetterwarnungen, die für die kommenden Tage für Berngau i.d. Oberpfalz – unser diesjähriges Ziel – ausgesprochen waren.
Trotz allem – wir hatten es wieder einmal geschafft. Nachdem auch unsere Kinder am Zeltplatz angekommen waren und ihre Zelte bezogen hatten, holten wir erstmal (leider größtenteils nasses) Holz für das Lagerfeuer aus dem Wald. Nach dem Abendessen wurde dann noch der Wimpel aufgestellt, es gab ein bisschen Training im Stoppen von Überfallern und zum Tagesabschluss sangen wir dann noch ein paar Lieder am Lagerfeuer.
Doch am zweiten Tag brach schon neues Unheil über uns herein. Wir hatten zwar doch recht gutes Wetter, haben aber die Rechnung ohne den verrückten Professor gemacht, der sich in das Leiterteam eingeschlichen hatte. Ausgerechnet an uns wollte er seine neueste Erfindung – eine Zeitmaschine – einem ausführlichen Praxistest unterziehen. Natürlich ging das Gerät beim ersten Versuch so kaputt, dass es uns nur noch zwischen allen Zeiten hin und her, aber nicht mehr in die Gegenwart zurücktransferieren konnte und verstreute einige seiner Teile über alle möglichen Zeiten. Also mussten diese aus Eiszeit, Steinzeit, dem alten Ägypten, bei den Piraten in der Karibik, aus dem Wilden Westen und sogar der Zukunft wiederbeschafft werden.
Nachdem uns das gelungen war und die Zeitmaschine wieder funktionierte, schickte uns dieser Professor am nächsten Tag zum Dank wenigstens mal zu einem lohnenden Ziel: in die schönen Thermen der Antike. Dort verbrachten wir fröhlich plantschend den ganzen Tag und erholten uns etwas von den Strapazen die bereits hinter uns lagen, um für die die noch kommen sollten gerüstet zu sein.
Gut so: denn tags darauf schickte uns dieser Professor dann (warum auch immer) mitten ins Mittelalter. Dort hörten wir von einer schönen Prinzessin die von einem Drachen gefangen gehalten wurde und wir begaben uns auf eine lange Wanderung um das arme Mädchen zu retten. Dies gelang uns schließlich auch, nachdem wir einem Straßenräuber dabei geholfen hatten seinen Hemdknopf wieder anzunähen, uns ein paar schöne Reime für einen verzweifelten, weil ideenlosen Minnesänger (der hat eindeutig seinen Beruf verfehlt) ausgedacht hatten und für einen ebenso verzweifelten Gaukler die fehlenden Glöckchen seiner Mütze wiedergefunden hatten. Zu allem Überfluss mussten wir schlussendlich auch noch gegen einen schwarzen Ritter kämpfen. Aber sei’s drum, auch das haben wir geschafft (hoffentlich ohne das Raum-Zeit-Kontinuum nachhaltig zu stören).
Inzwischen war schon Samstag, doch das interessierte uns weniger, denn wir sind uns ziemlich sicher, dass von Wochentagen auch die Menschen um uns herum nicht allzu viel verstanden. Heute waren wir nämlich in der Steinzeit gelandet, wo wir in verschiedenen Wettkämpfen Mut, Geschick, Fitness und Teamgeist unter Beweis stellen mussten, um „den heiligen Stein“ zu gewinnen.
Am Sonntag gab es dann mal keine Zeitreise, denn an diesem Tag wurden wir ja auch traditionell von unseren Eltern besucht. Nach dem obligatorischen Minis-gegen-Eltern Fußballturnier (welches endlich mal wieder ein Minis-Team für sich entscheiden konnte) gab es Bratwürste mit Kraut und zum Abschluss noch einen nachmittäglichen Gottesdienst.
So hatten wir mal wieder festgestellt, dass es uns in der Gegenwart im Grunde doch ganz gut gefällt. Deshalb ließen wir uns auch am Montag von dem Professor nicht mehr zu einer weiteren Zeitreise überreden. Wer weiß, was da schon wieder schief gegangen wäre. Lieber wollten wir, bevor wir am nächsten Tag die Zelte schon wieder abbauen und heimfahren mussten, nochmal richtig schön ausspannen und am liebsten mal gar nichts machen.
So konnten wir am Dienstag dann alle gesund und munter wieder nach Hause fahren. Ein sehr schönes – wenn auch mit nur 10 Kindern und 9 Leitern doch überschaubares – Zeltlager lag hinter uns und auch das Wetter hatte, abgesehen von einigen Schauern und Gewittern, doch noch größtenteils gehalten.